us_head_wur_nuk2.jpg

Myokardszintigraphie

Mit der Myokardszintigraphie ist es möglich, nicht-invasiv (also ohne jeden Eingriff in den Körper) und nahezu risikofrei die Durchblutung des Herzmuskels präzise zu messen.

Dadurch können gefährliche Durchblutungsstörung früh und mit großer Sicherheit nachgewiesen werden. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse können rechtzeitig geeignete Maßnahmen ergriffen werden, z.B. mit Herzmedikamenten, durch eine Gefäß-Erweiterung o.ä., so dass die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels wieder verbessert, das Herzinfarktrisiko deutlich gesenkt und die Lebenserwartung erhöht werden.

Vorbereitung auf die Untersuchung

Vor einer Myokardszintigraphie sollte die Patientin oder der Patient etwa drei Stunden nüchtern bleiben. Dies verhindert, dass der durch Verdauungstätigkeit stark durchblutete Darm das Herz „überlagert“, so dass die Bildqualität deutlich verbessert wird. Bei Diabetikern sollte Insulin entsprechend geringer dosiert oder erforderlichenfalls eine leichte Zwischenmahlzeit eingenommen werden. Vor der Untersuchung muss auf koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Tee, Cola usw.) verzichtet werden. Wasser darf beliebig getrunken werden.

Medikamente aus der Gruppe der Betablocker sollten wenn möglich drei Tage vor der Untersuchung pausiert werden. Im Zweifelsfalle sollten Patienten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, ob sie Betablocker einnehmen, und ob diese pausiert werden können. Zur Untersuchung sollten alle Medikamente mitgebracht werden, damit diese kurz nach der Belastung eingenommen werden können.

Zudem sollten zwei fettreiche Mahlzeiten (z.B. Brötchen mit Wurst, Käse usw., alternativ ggf. auch Kakao o.ä.) mitgebracht werden.

Ergometrie

Wichtig für eine gute Aussagekraft der Myokardszintigraphie ist eine ausreichende körperliche Belastung (Ergometrie), damit eine hohe Herzfrequenz erreicht wird. Um eine Durchblutungsstörung empfindlich nachweisen zu können, muss die Durchblutung des Herzmuskels durch körperliche Anstrengung auf dem Fahrradergometer stimuliert werden. Sollte dieses patientenbedingt nicht möglich sein, kann alternativ eine medikamentöse Belastung mittels einer Injektion angeboten werden. Während der maximalen Belastung des Herzmuskels wird der radioaktive Durchblutungsmarker in die Armvene injiziert. Nach einer Wartezeit von etwa 45 Minuten erfolgt eine Schnittbildaufnahme an der speziellen Herzkamera.

Ruheuntersuchung

Um eine klare Aussage über den unterschiedlichen Durchblutungszustand des Herzmuskels in Ruhe und unter Belastung treffen zu können, wird meist unmittelbar anschließend eine zweite Untersuchung im Ruhezustand des Patienten durchgeführt (Tagesprotokoll). In einzelnen Fällen kann die Ruheuntersuchung auch zu einem anderen Zeitpunkt angeboten werden (Zweitagesprotokoll).

Die Ruheuntersuchung beantwortet die Frage, ob eine Durchblutungsminderung in der Herzmuskelregion bestehen bleibt (narbentypisch) oder sich normalisiert (typisch für belastungsbedingt schwach durchblutetes Herzmuskelgewebe).

Zeitbedarf und Ablauf der Untersuchung

Der zeitliche Aufwand für den Patienten beträgt für die gesamte Untersuchung insgesamt etwa drei Stunden. Zu Beginn erfolgt ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, in dem die individuelle Vorgeschichte, Beschwerden, Medikamente usw. erfragt und der Untersuchungsablauf erklärt werden.

Die Ergometrie dauert je nach körperlicher Belastbarkeit etwa fünf bis zehn Minuten. Während dieser Zeit werden alle Kreislauffunktionen sorgfältig von unserem Team überwacht. Bei Erreichen der Ausbelastung wird der Durchblutungsmarker in eine Vene injiziert. Damit ist die Belastung abgeschlossen.

Zur Optimierung der Bildqualität (Verteilung des Durchblutungsmarkers im Körper) ist nun eine Wartezeit von etwa 45 Minuten nötig. Während dieser Zeit sollten die Patienten eine fettreiche Mahlzeit einnehmen.

Dann erfolgt die erste nuklearmedizinische Bildaufnahme an der D-SPECT-Herzkamera. Diese dauert knapp zehn Minuten. Anschließend wird der Durchblutungsmarker erneut unter Ruhebedingungen injiziert, also ohne erneute Belastung. Nach einer abermaligen Mahlzeit erfolgt die Ruheaufnahme an der Herzkamera.

Nach der Untersuchung wird der Arzt den Befund mitteilen und ausführlich erklären.

D-SPECT Herzkamera

Die hochmoderne D-SPECT Herzkamera an unserem Standort in Würselen ist erst die dritte Installation in Deutschland. Diese Kamera ermöglicht es, wesentlich verbesserte Untersuchungen durchzuführen. Mit geringsten Radioaktivitätsmengen können innerhalb sehr kurzer Zeit qualitativ hochwertige und hochauflösende Bilder aufgenommen werden.

Im Vergleich zu konventioneller Technik bietet sie folgende Vorteile:

  • Zehnmal sensitivere Untersuchungen
  • Doppelt so hohe Auflösung in der Bildgebung im Vergleich zur konventionellen Technik
  • Bis zu fünfmal schnellere Untersuchungszeit
  • Höherer Patientenkomfort durch halbsitzende Position bei der Aufnahme

Die Strahlenmenge kann trotz wesentlich besserer Bildqualität erheblich gesenkt werden. Die auf die Patienten durch die Belastungsuntersuchung einwirkende Strahlung liegt somit deutlich unterhalb der natürlichen, überall vorkommenden jährlichen Strahlenexposition.

Weitere Informationen finden Sie unserem Flyer.

Nach Oben